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Ortsrundgang mit Torsten Becker

Eine grundsätzlich positive Bilanz zog Stadtplaner Torsten Becker (Frankfurt/Main) bei einem Rundgang im historischen Ortskern, zu dem die „Kulturinitiative Pfeddersheim e. V. eingeladen hatte. Vor zehn Jahren hatte Becker im Auftrag der Stadt Worms vorbereitende Untersuchungen und eine umfangreiche Rahmenkonzeption zur Sanierung des Ortskerns von Pfeddersheim erstellt.

Die inzwischen durchgeführten Sanierungen der mittelalterlichen Wehrtürme beurteilte der Stadtplaner im Wesentlichen als gelungen. Bei dem flachen Ziegeldach und oberen relativ breiten Metallring des Aulturms hatte er allerdings Vorbehalte. Auch gefiel ihm beim Roten Turm der geringe Grenzabstand zur neuen Wohnbebauung ebenso wenig wie der fehlende Treppenaufgang zum oberen Turmraum, der bislang am fremden Grundbesitz scheiterte, der unmittelbar an den Turm angrenzt. Becker bedauerte, dass der markante Johannisturm als einzige mittelalterliche Wehranlage bisher nicht saniert werden konnte, andererseits erkannte er die Dringlichkeit der Kirchturmsanierung an.

Positiv fiel das Urteil von Torsten Becker über den neu gestalteten Kirchenvorplatz aus: „Hier ist eine harmonische Verbindung von Aufenthaltsraum und Zugängen zu den beiden Kircheingängen gelungen und durch Wegfall früherer PKW-Parkplätze eine wohltuende Ruhezone entstanden“, lautete seine Bewertung. Auch der jetzige August Ermarth-Platz mit dem angedeuteten einstigen Mühlbach und der Neubau am Platz des ehemaligen Möllingerhofes mit der Durchgangspassage zwischen Schlosstrasse und Paternusstraße fanden ausdrücklich Lob und Anerkennung. „Allerdings könnte die Aufenthaltsqualität auf diesem zentralen Ortsmittelpunkt noch gesteigert werden, wenn es im Rahmen künftiger Verkehrsplanungen gelingt, den Durchgangsverkehr entlang des Platzes deutlich zu reduzieren“, so Becker. Er erinnerte dabei an seine Feststellung vor inzwischen zehn Jahren, dass in den Straßenzügen im Ortskern insgesamt zu viel Durchgangsverkehr herrsche und dadurch die Wohn- und Lebensqualität signifikant reduziert seien. In diesem Zusammenhang wiederholte er seine im Gutachten von 2004 enthaltene Forderung, durch torartige Umgestaltungen unter anderem in der Paternusstrasse/Georg Scheu-Straße nahe bei der einstigen Monsheimer-Pforte „den Widerstand gegen den Durchgangsverkehr zu erhöhen.“

Hierzu lautete das Fazit des Stadtplaners: „Die Verkehrsregelung im Ortskern ist ein wesentlicher Bestandteil der Stadtteilentwicklung. Ohne deren Verbesserung bleibt die Ortsentwicklung Stückwerk!

Felix Zillien

von links: Claudia Cucuruto,Uwe Mörsfelder, Felix Zillien, Dr. Elisabeth Schick, Torsten Becker, Gerhard Haupt