Ortsereignisse im Wandel der Zeit - letzter Teil
(Paternusbote 25.03.2010) Mit diesem letzten Bericht über Beschlüsse, die der Gemeinderat von Pfeddersheim vor 100 Jahren behandelte, wollen wir unsere Serie abschließen, die zeigen sollte, welche örtlichen Maßnahmen damals von Wichtigkeit waren und wie sich die Aufgaben innerhalb der Öffentlichkeit im Wandel der Zeit verändert haben.
In der Gemeindratssitzung am 13. September 1910 wurden für die so genannte „Wingertshut" folgende Weinbergshüter bestellt: Johann Neufeld war für die Weinbergslage „Hochberg" zuständig. Georg Roß II. hatte die Lagen „Stahlgasse" und „Fohndel" und Wilhelm Roß den Bereich „Zweiter Graben" zu hüten. Andreas Schappel war für die Weinbergslagen „Leiselberg" und „Taläcker" eingeteilt. Wilhelm Schaus hatte die Lage „Hinter der Kirche" zu hüten und Alexander Trundt II. war für die Lage „Lüssen" zuständig.
Mit der „Wingertshut" wurde am 15. September 1910 begonnen, und zwar zu dem einheitlichen Tageslohn in Höhe von zwei Mark je Weinbergshüter. In der Gemeinderatssitzung am 21. Oktober 1910 erhielten Adam Götz die Kohlenlieferung und Nikolaus Becker die Koks-Lieferung für die Winterzeit 1910/1911 für 97 Pfennige beziehungsweise für 1,90 Mark je „Portion" zuerkannt. Diese Lieferungen bezogen sich vor allem für das Rathaus und die Schulräume sowie für alle Haushaltungen, soweit diese auf Kohlen und Koks angewiesen waren.
Am 24. November 1910 beschloss der Gemeinderat, dass durch eine „Ortskommission" die Ziegenböcke „fachkundig besichtigt" werden sollten, ob sie „noch für die Fortpflanzung tauglich" sind. Desgleichen sollte der „Gemeindestier" kontrolliert werden, ob er noch „springt". Beim einmaligen Versagen sollte der Stier versteigert und durch einen jungen Stier ersetzt werden. In der gleichen Sitzung wurde eine Kommission gebildet, die die Anzahl von Straßenlampen zur Einführung der elektrischen Beleuchtung feststellen soll, damit im Frühjahr 1911 mit der Aufstellung der Straßenlampen begonnen werden kann. Als dringend wurde eine Straßenlampe beim Aufgang zum Cästrich beim Lenhardsturm (Sprenger) angesehen. Schließlich wurde beschlossen, den Lattenzaun beim Kriegerdenkmal 1870/71 auszubessern.
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