Bad Wimpfen im Tal

Dieser Teil der Stradt basiert auf den ältesten Spuren eines in der Nähe ligenden Römerkastells gegenüber der Jagstmündung, wurde danach römische Gemeinde mit einer Mauer. Von überregionaler Bedeutung war eine Holzbrücke über den Neckar. Ein Eichenbalken wurde um das Jahr 85 datiert.

Die Stiftskirche St. Peter mit dem romanischen Westbau mit zwei, den Eingang flankierenden Türmen war ursprünglich ein zehneckiger, fast runder Bau, wie man ihn in Nordditalien finden kann. Sie war dem Wormser Patron St. Peter gewidmet.

Die Gebäude links waren Verwaltungsgebäude des Bistums Worms. Rechts der Marktplatz an der Durchgangsstraße über die alte Neckarbrücke. Das Marktrecht erhielt Wimpfen von Otto I. im Jahre 965.

 

 

Im 13. und 14. Jhdt. wurde die von den Ungarn zerstörte fränkische Kirche durch einen größeren gotischen Neubau ersetzt. Der Haupteingang wurde jetzt (wie in Worms) auf die Südseite zur Hauptstraße hin verlegt und im Geschmack der Zeit reich verzeirt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für die Öffentlichkeit normalerweise unzugänglich, zeigte uns Herr Haberhauer (links) den sich nördlich anschließenden Kreuzgang.

 

Bemerkenswert: Das Vogelnest an der Fensterlaibung rechts oben. Hinweis auf Friedrich II.?

 

Vorbei am Nürnberger Turm führt der Weg in den Bereich der Kaiserpfalz der Staufer, um die sich die Stadt Wimpfen am Berg gebildet hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bad Wimpfen am Berg

 

Im Heimatmuseum sahen wir das Modell der Kaiserpfalz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Blaue Turm mit seinen 58 Metern Höhe beherrscht das Stadtbild. Sein Schieferdach hat ihm diesn Namen verliehen. Er ist bewohnt von Deutschlands einziger Turmwächterin mit ihrer Familie und kann besichtigt werden. Er war einer die Befestigungstürme an der empfindlichen Westseite der Kaiserpfalz. Sein Zwilling ist verschwunden; nur das Fundament wurde ergraben. Viele Bauten aus dem 12 Jhdt. sind noch erhalten. Die Pfalzen waren im Reich verteilt und die Kaiser reisten mit ihrem ganzen Gefolge von einer zur anderen und führten ihre Geschäfte für eine gewisse Zeit von dort aus, hielten Hof und sprachen Recht. Barbarosse war vermutlich 1182 da, sein Sohn FHeinrich VI. midestens dreimal und Friedrich II. mindestens achtmal. 1235 ließ er in Wimpfen seinen Sohn König Heinrich VII. vorführen, weil er gegen seinen Vater einen Putsch organisiert hatte, schleppte ihn anschließend nach Worms, wo er ihn verurteilen ließ und in Gefangenschaft setzte.Der Rote Turm, so genannt nach seinem ehemaligen Ziegledach, am Ostende der Pfalz war als letzter Rückzugsort für den Kaiser luxuriös ausgebaut, falls der Kaiser bei einer Belagerung gezwungen wäre, sich dort zu verschnanzen, was aber anscheined nie notwendig war.

Wir sahen die Pfalzkapelle mit einem kleinen Museum, den schönsten Teil der Palasgalerie, die nicht öffentlich ist, und, im Steinernen Haus, einem der erhaltenen Gebäude der Pfalz, den großen Saal mit einem originalen Fresko.

Unmittelbar neben dem Blauen Turm befindet sich der Wormser Hof mit Zehntscheuer und Wirtschaftgebäden, dem Sitz der Verwaltung der Wormser Bischöfe zu deren Bistum Wimpfen gehörte. Er wurde kürzlich renoviert und sucht noch eine sinnvolle Verwendung.

 

 

 

 

 

 

 

Die evangelische Stadtkirche wurde kurz vor der Reformation im gotischen Stil erbaut mit filigranen Netzgewölben und einer wohlklingenden Orgel, die wir hören durften. Da Wimpfen eine Hochburg der Reformation war, hatte die Gegenreformation wenig Chancen und die Wimpfener übermalten einen der zwölf Apostel kurzerhand mit dem Gesicht von Martin Luther.

Zur Miitagszeit stärkten sich die Teilnehmer im Restaurant "Lukulos am Blauen Turm" an der Mauer des Palas der Kaiserpfalz mit einem herrlichen Blick über den Neckar.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Beziehungen von Bad Wimpfen zu Worms haben eine sehr lange Geschichte. Ein Grund für diesen Besuch in einer schönen und gut erhaltenen Stadt.

22.9 2012

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